Random Acts of Kindness: Das HappyCoffee-Team unterwegs

Random Acts of Kindness

Jeden Tag eine gute Tat. Dieses Motto haben sich die Menschen gegeben, die der weltweiten Community „Random Acts of Kindness“ angehören.

Was würde geschehen, wenn jeder von uns jeden Tag etwa eine Minute seiner Zeit dafür verwenden würde, irgendeinem (unbekanntem) Menschen eine Freundlichkeit zu erweisen? Mit „Random Acts of Kindness“ (zufälligen Freundlichkeitstaten) kann man genau dies erproben!

Jeden Tag eine gute Tat? „Das geht besser!“, dachte sich das Team des Hamburger Fairtrade-Blogs HappyCoffee.org: Es verbrachte den Tag für eine bessere Welt (7. September) nicht nur mit einer guten Tag, sondern einer ganze Reihe guter Taten. Denn: „Glücklich werden kann nur der, der sowohl sich als auch die Lebewesen um ihn herum gut behandelt“, erklärt HappyCoffee-Blog-Manager Julian Moeser. „Wir glauben, dass der Weg zu einer besseren Welt bei uns selbst anfängt und sich im Idealfall wie ein positiver Virus verbreitet“.

Was ist Random Acts of Kindness?

Ganz im Sinne der Random Acts of Kindness (RAOK) sollten das gute Taten sein, die sich an niemand bestimmtes richten, sondern einem Wildfremden eine Freude machen – und das ohne die Erwartung einer Gegenleistung. Julian berichtet aus eigener Erfahrung:

„Oft bekommt man bei einem RAOK nicht einmal mit, wen man beglückt und wie die Reaktion aussieht. Doch allein das Ausführen dieser kleinen, guten Tat beschwingt einen den ganzen Tag lang“.

Und schließlich – wer weiß: Vielleicht lässt sich der ein oder andere Beschenkte ja durch diese überraschende und ungewöhnliche Tat inspirieren und macht wiederum jemand anderem eine Freude. „Die Idee der RAOKs wird von vielen Organisationen vorangetrieben“, weiß Julian zu berichten. Führend sei da zum Beispiel die britische Spaßbewegung „Join Me“ des Journalisten Danny Wallace (www.join-me.co.uk) oder die amerikanische „Pay it forward“ Bewegung (www.payitforwardfoundation.org).

Random Act of Kindness #01 – einen Kaffee spendieren

„Ein RAOK kann alles mögliche sein. Er kann eine Menge Geld oder Überwindung kosten – oder aber kostenlos und ganz einfach sein“, erklärt Julian. Doch natürlich wollte das Team von HappyCoffee etwas machen, was zu ihnen passt. Deshalb haben sie in ihrem Lieblings-Coffeeshop einen fairen Cappuccino bestellt – und nicht nur ihren eigenen Kaffee bezahlt, sondern auch gleich den folgenden mit dazu, mit der Ansage: „Der ist für den nächsten Kunden“.Dazu Julian:

„Wir haben nicht mitbekommen wer nach uns dran war, aber können uns gut vorstellen, dass er sich gefreut hat, dass er heute nichts für seinen Kaffee bezahlen musste“.

Ein ähnliches Konzept verfolgt übrigens die neapolitanische Kultur des Caffè sospeso (italienisch für schwebenden oder aufgeschobener Kaffee). Die Idee: Man spendiert im voraus einen Kaffee – den sogenannten sospeso. Bedürftige können dann kommen und nachfragen, ob ein sospeso übrig ist…

Cafés in anderen Ländern haben dies mittlerweile nachgeahmt – in Deutschland ruft die Initiative „Suspended Coffee“ zur Teilnahme auf und bietet eine Liste mit bereits teilnehmenden Cafés (suspendedcoffee.de). „Vielleicht hat ja einer von Euch Lust, diese schöne Aktion in eurem Lieblingscafé zu etablieren“, meint Julian.

Weitere Random Acts of Kindness

Damit war es für das Team von HappyCoffee aber noch nicht getan. Sie haben:

  1. Ein extra U-Bahn-Ticket gelöst und es in der Maschine liegen lassen.
  2. Einen Lottoschein ausgefüllt und unter den Scheibenwischer (eines besonders klapprigen, alten) Autos geklemmt.
  3. In der Buchhandlung (verkaufsoffener Sonntag in Berlin!) ein Selbsthilfebuch zum Thema „Liebeskummer“ rausgesucht und ein Gutschein für einen Frozen-Yoghurt-Shop in der Nachbarschaft hineingelegt (alles wird gut!).
  4. In die Briefkästen unserer Nachbarn eine gute Tafel Schokolade gesteckt.

Das Fazit

„Alles das sind an sich keine großen Taten, aber wenn’s auch nur einer einzigen Person den Tag ein bisschen besser gemacht hat, sind wir damit schon mehr als zufrieden“, lautet das Tagesfazit des Teams. Wer nun nach Ideen für eigene RAOK sucht – es gibt nahezu Unzählige! „Manchmal reicht es ja auch schon, die Petition oder das Crowdfunding-Projekt zu unterstützen“, meint Julian.

Weitere Ideen für solche Taten findet ihr auch bei der „The Random Acts of Kindness Foundation“ (www.randomactsofkindness.org). Wir sagen in jedem Fall: Einen riesiges Dankeschön an Christian Häfner, Julian Moeser, Sandra Wickert und Sarah Rothe für ihre tolle Tat! Und euch wünschen wir natürlich – Happy RAOKing!

P.S. Am 13. November ist World Kindness Day!

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

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