Das Logo von Foodsharing

Dumpstern war gestern. Jetzt kommt Foodsharing

Foodsharing heißt die neue Bewegung, die das Dumpstern – also das retten von Lebensmitteln aus Mülltonnen von Supermärkten & Co – legalisieren und organisieren will.

Wir leben im Zeitalter des Sharings. Und wir leben in einer Gesellschaft des massiven Überflusses. Auch was die Lebensmittel angeht: gut 80 Kilo Lebensmittel werfen wir durchschnittlich pro Jahr in den Müll. Alles zusammen ergibt das einen Wert von etwa 22 Milliarden Euro, die in Deutschland in den Müll wandern! Das soll sich ändern und zwar mit der Plattform www.foodsharing.de

Crowdfunding für Foodsharing

Noch ist diese Plattform in Planung und wartet auf der Crowdfunding-Plattform startnext.de auf ihre Finanzierung. Einige Großspender (z.B. Bio-Supermarktketten) haben sich schon gefunden. Aber natürlich ist jeder Einzelne aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Und ihr wisst ja: Keine Summe ist zu klein, weil wir ja viele sind und somit auch Kleinvieh Mist macht.

Die Idee von Foodsharing

Die Idee? Über die Web- und Smartphone-Plattform kann man Essen teilen. Und zwar auf unterschiedliche Weise: Entweder stellt man dort seine überschüssigen Lebensmittel zum Abholen bereit (was übrigens auch ein Obstbaum im Garten sein kann, dessen Früchte man nicht verwerten kann). Oder man vernetzt sich dort zum gemeinsamen Kochen und Speisen. Das hat dann auch nicht mehr nur eine ökologische und ökonomische Dimension, sondern vor allem auch eine ethisch-soziale.

Wieso Foodsharing so sinnvoll ist …

Denn Umfragen haben – nicht überraschend – ergeben, dass vor allem Singles viel Essen wegschmeißen. Allein essen verführt zum lieblos (und schnell) essen. Das ist ungesund und macht nicht glücklich. Gemeinsam kochen, sich kennen lernen und austauschen hingegen tut nicht nur dem Geldbeutel und der Umwelt gut, sondern auch der Seele. Wir finden, das war längst überfällig! Also macht mit und macht sie wahr, die Plattform www.foodsharing.de

P.S. Übrigens steckt hinter dem Projekt das Team von „Taste The Waste“ (der Film) und „Wir Essensvernichter“ (das Buch) zum Thema. Ebenfalls extrem empfehlenswert! Wer den Film auf DVD bestellt, unterstützt das Projekt übrigens ebenfalls. Genauso wie diejenigen, die das Taste-The-Waste-Kochbuch bestellen, das im Herbst erscheinen soll.

ilona

ist freie Jour­na­lis­tin, Publizistin, Projekt­ma­che­rin und Medienaktivistin. Seit über zehn Jahren schreibt sie Bücher, Blogposts, macht Podcasts, gibt Workshops und hält Vorträge. Zudem begleitet und berät sie öko-soziale Organisationen, Gemeinschaften, Künstler:innen, Kreative und Aktivist:innen bei der ganzheitlichen und nachhaltigen Planung und Kommunikation ihrer Projekte und Bücher.

12 Kommentare

  • Hallo
    wir suchen schon seit Jahren für Wildfrüchte die in der Natur wachsen und wertlos zu Boden fallen., Personen die mitmachen diese aufzusammeln und mit uns zu verwerten .
    z.B Marmelade, Gelees , Natursäfte etc. In der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt,
    Ausserdem haben wir Grünland , das wir bebauen können, mit einfachen Mitteln , dazu eignet sich die Permakultur..
    Wir suchen auf diesem Wege – Personen die sich in dieser Richtung beteiligen.
    Die Natur gibt es für frei und dazu noch gesund.
    liebe Grüsse
    Ingrid

  • Mir gefällt die Idee der Foodsharing App, da man so noch besser der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken kann, das dumpstern / containern wird es dennoch weiterhin geben. Beide „Bewegungen“ bzw. „Ideen“ stehen sich absolut nicht im weg und müssen auch in keiner Konkurrenz zu einander stehen – denn sie Verfolgen das selbe Ziel!

    • ganz im gegenteil, sie ergänzen sich optimal! ich selbst bin tüchtiger containerer (gebe vielleicht 10 € im monat für essen aus) und unterstütze die foodsahring platform auch aus dem grund weil ich in den containern oft solch unglaubliche mengen finde und es mir immer weh tut das meiste einfach zurück zu lassen. auf foodsharing finden sich hoffentlich in zukunft dann auch leute die interesse an meinem überschüssigen container-gut haben!

  • Es ist eine Schande, dass die kommerzielle Verwertung des „Mülls“ wichtiger ist, als der Hunger mancher Menschen und der sinnvolle Umgang mit Ressourcen. Die Stadt erhebt ja nur ein Anrecht auf den Müll, weil sie mit den Müllverwertern verstrickt sind… 🙁

    Nibiru

  • Dumpstern? Heißt das in D-Land nicht „Containern“?

    Die Idee mit dem Obstbaum gibt’s übrigens auch schon – da stellen Obstbaum-Besitzer Standorte rein, und erlauben, das Fallobst u.ä. mitzunehmen.

    cu, w0lf.

      • dumpstern, containern, wave-diving.. alles der gleiche vorgang, bei dem aus den „zu müll“erklärten lebensmittel die noch essbaren rausgefischt werden (meistens in einer illegalen oder halblegalen mitternachtsaktion, je nach land.. in D ist der müll eigentum der stadt, in österreich darf man müll mitnehmen, dazu kommt noch das „eindringen“ in die müllräume die als hausfriedensbruch oder schlimmeres gewertet werden können.. tatsache ist, dass von der erzeugung bis zum endverbraucher die HÄLFTE aller erzeugten lebensmittel weggeworfen werden, weil sie z.b. beschädigt oder abgelaufen sind, nicht die optimale form haben oder ähnliches. ich wär auch dafür, diese lebensmittel vorher frei zugänglich zu machen, es gibt genug bedürftige und auch nachhaltigkeitsfans, die es sofort verwenden würden!

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